Flugzeugtrümmer sind im Depot
Heimatmuseum sichert Reste eines
britischen Bombers
von Ralf Drescher
Am 20. Januar 1944 endete die Geschichte des
britischen Halifax-Bombers LW 337. Nach dem Abschuss stürzte die
viermotorige Maschine in den Wald zwischen Köpenick und Hirschgarten.
Im Frühjahr und im Herbst 2006 konnten nach
einer vom Heimatmuseum und der Berliner Woche initiierten Suchaktion mit
Hilfe des Zeitzeugen Michael Pincus mehrere Trümmerstücke geborgen werden.
Sie wurden vorerst unsortiert im Depot des Heimatmuseums Köpenick
eingelagert. Jetzt wurden die wertvollen Fundstücken durch den
Luftkriegsexperten Rüdiger Kaddatz gesichtet. Der Oranienburger hat im
Landkreis Oberhavel bereits mehrere Flugzeugwracks geborgen und damit
Fliegerschicksale aufgeklärt. "Bei den Funden aus Köpenick handelt es
sich unter anderem um zerschmolzene Teile der Aluminiumbordwand, Plexiglastrümmer
von den MG-Kanzeln und zur Täuschung der Radargeräte abgeworfene Düppel
(Aluminiumstreifen)", erzählt Kaddatz, während er die Teile
untersucht. "Dieser Drahtwiederstand müsste zur Funkanlage gehört
haben. Diese dunkelblauen Stoffreste gehören eindeutig zu einer britischen
Luftwaffenuniform und diese Haken zur Fallschirmausrüstung eines
Besatzungsmitgliedes." Von der Fallschirmausrüstung befindet sich noch
das Schloss, mit dem Fallschirm und Gurte am Besatzungsmitglied befestigt
wurden, unter den Fundstücken. Ordentlich beschriftet wurden alle Fundstücke
wieder sorgfältig verpackt und ins Museumsdepot gebracht. Später sollen
sie einmal in einer kleiner Ausstellung vom Schicksal der Besatzung des
britischen Bombers berichten.
Reginald Wilson, der überlebende Navigator
der Halifax LW 337, steht seit zwei Jahren im Kontakt mit der Berliner
Woche. "Die Trümmerreste erinnern an ein tragisches Schicksal im
Zweiten Weltkrieg und an meine vier beim Absturz getöteten Kameraden",
sagte er.
Zu den ebenfalls bei der Suche im November
2006 gefundenen menschlichen Knochen gibt es Neuigkeiten. Sie wurden von den
britischen Behörden nach Kanada geschickt. Dort soll ein DNA-Vergleich mit
Verwandten des beim Absturz verschollenen kanadischen Besatzungsmitgliedes
Charles Dupuies durchgeführt werden.
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