Pressemitteilung Märkische Allgemeine, Neue Oranienburger Zeitung, 16.02.2004

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tragischer Absturz eines neuartigen Düsenflugzeuges

Von Rüdiger Kaddatz

Die Arado Ar 234 war in vielen Punkten revolutionär, so besaß er ein dreirädriges Bugfahrwerk und einen Katapultschleudersitz für den Piloten. Ausgerüstet mit zwei Junkers Strahltriebwerken erreicht sie eine Geschwindigkeit von 875 km/h. Mit einer Spannweite von 14,40 m und einer Länge von 12,64 m war die Arado Ar 234 nicht viel größer als ein einmotoriges Jagdflugzeug. ...

 

Erstmalig, am 21.11.1944 meldeten alliierte Jagdpiloten ein neuartiges Düsenflugzeug der Deutschen. Vermutlich handelte es sich hierbei um das Aufklärungsflugzeug von Oberleutnant Horst Götz. Götz hatte sein Quartier in der Wohnsiedlung der Versuchsstelle für Höhenflüge Oranienburg-Wilhelminenhof in Lehnitz (Waldsiedlung), im Volksmund „Ritterkreuzsiedlung“ genannt. ...

 

Die umgerüstete Maschine ging nach Oranienburg an den Versuchsverband des Oberkommandos der Luftwaffe Nachtjagd. Dort lag die 3. Staffel des Versuchsverbandes des Oberkommandos der Luftwaffe Nachtjagd unter Hauptmann Josef Bisping. Die 3. Staffel sollte monatlich mit je drei weiteren Maschinen dieses Typs ausgerüstet werden.

Bei einem dieser Einsätze kamen der Flugzeugführer Hauptmann Josef Bisping und der Bordfunker Hauptmann Albert Vogl ums Leben. In den Abendstunden des 13.02.1945 erhalten sie Startbefehl. Es ist anzunehmen, dass sie die einfliegenden Bomber abwehren sollen, die in dieser Nacht einen schweren Angriff auf Dresden fliegen. Aber schon kurz nach dem Start stürzt die Maschine ohne Feindeinwirkung ab. Beim Start wird die Flugplatzbeleuchtung versehentlich zu früh ausgeschaltet, das wird ihnen zum Verhängnis. Flugzeugführer Bisping überzieht die Maschine, und die Arado Ar 234 stürzt zu Boden. ...

 

Die Gräber von Josef Bisping und Albert Vogl befinden sich auf dem Friedhof in Lehnitz.