B 17 bei Glienicke | ![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
"Little Lulu" fällt
bei Glienicke
Durch Veröffentlichungen in der Lokalpresse ist der Ortschronist von Glienicke auf uns aufmerksam geworden. In einem Brief vom 01.08.2000 berichtete er uns von einem Flugzeugabsturz nordöstlich von Glienicke. Anfänglich sind wir davon ausgegangen, dass es sich um eine Lancaster der 626. Squadron handelt, die laut Chorly (Bomber Command Losses) in der Nacht vom 02. zum 03. Dezember 1943 bei Glienicke abgestürzt ist. Wir sind dann aber auf einen KU-Report gestoßen, der in etwa mit den Angaben zum Absturzort des Ortschronisten übereinstimmt. Demnach muss es sich um eine B-17 handeln. Am 5. Dezember 1944 flog die 8.US-Luftwaffe ihren letzten Angriff auf Berlin für das Jahr 1944. Es waren 404 B-17 der 1. und 3. Air Division die Ziele im Norden Berlins bombardierten. Obwohl eine geschlossene Wolkendecke das Zielgebiet überzog flogen dieser Streitmacht mehr als 200 deutsche Jäger entgegen. Im Norden der Provinz Brandenburg entspann sich eine gewaltige Luftschlacht zwischen den deutschen Jägern und den Mustangs der Bombereskorte in deren Verlauf, laut US-Berichten, 90 deutsche und 15 amerikanische Jäger abgeschossen wurden. Die B-17 der 306. Bombergruppe, AF-Serial: 42-39963, "Little Lulu", ist aber kein Opfer dieser massiven Attacke deutscher Jäger. Sie erhält über dem Ziel einen Treffer der FLAK und stürzt laut KU-Report 3444 zwischen 11.00 und 11.15 Uhr nahe dem Kindelsee südlich von Schönfließ ab. Von der neunköpfigen Besatzung können sich nur der Navigator und der Bombenschütze retten. Alle weiteren Besatzungsmitglieder sterben bei dem Absturz. Es wurden sechs teilweise verbrannte Leichen aus dem Wrack geborgen, von denen zwei nicht identifizierbar waren. Ein weiterer Toter wird am 20. Februar 1945 nahe der Absturzstelle gefunden und zwei Tage später, wie die anderen gefallenen Besatzungsmitglieder, auf dem Friedhof in Schönfließ bestattet. Nach dem Krieg wurden die Toten exhumiert und in die USA überführt. Da bei vier der sieben Toten eine individuelle Identifizierung nicht mehr möglich war, erhielten diese ein Gemeinschaftsgrab auf dem Jefferson Barracks National Cemetery in St. Louis, MO. Die Besatzung der "Little Lulu"
Quellen: MACR 11038, US Gravesites Locator |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||